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QUICKINFO

Die Weidmannssprache und das Jägerlatein –
was ist was?

Für Außenstehende wirkt die Welt der Jägerinnen und Jäger oft etwas rätselhaft. Das liegt auch an der sogenannten Weidmannssprache. Sie ist eine Fachsprache, die seit Jahrhunderten von der Jägerschaft verwendet wird – präzise, bildhaft und oft für Laien kaum zu verstehen.

Wenn ein Jagdhund „bögelt“, ein Hirsch „forkelt“ oder ein Auerhuhn „nadelt“, klingt das für viele nach einer fremden Sprache. Doch all diese Begriffe haben in der Jagd eine klare Bedeutung. Die Weidmannssprache hilft, Wildtiere genau zu beschreiben – zum Beispiel ihr Verhalten, Alter, Geschlecht oder Lautäußerungen.

Was ist Jägerlatein?

Oft wird die Weidmannssprache mit dem sogenannten „Jägerlatein“ verwechselt – dabei handelt es sich um etwas ganz anderes. Beim Jägerlatein geht es nicht um Fachbegriffe, sondern um Jagderzählungen, die oft ausgeschmückt oder übertrieben sind. Sie sollen beeindrucken, unterhalten – oder schlicht den Jagderfolg größer erscheinen lassen, als er tatsächlich war.

Solche Erzählungen sind keineswegs neu. Bereits im alten Ägypten und im assyrischen Reich schmückten Herrscher ihre Jagderfolge in großem Stil aus. So soll der Pharao Thutmosis III. rund 120 Elefanten erlegt haben, und ein assyrischer König berichtete sogar von 800 Löwen. Diese Geschichten dienten vor allem der Selbstdarstellung und Machtdemonstration.


Als Tiere noch erfunden wurden

Im Zeitalter der Aufklärung nahm das Jägerlatein oft fantasievolle Züge an. Mit wachsendem Interesse an fernen Ländern und unbekannten Tierarten begannen manche Jäger, neue „Wesen“ zu erfinden – meist halb ernst, halb scherzhaft.

Der bekannteste unter ihnen ist der Wolpertinger: ein Mischwesen aus Hase, Reh und Vogel – oft dargestellt mit Flügeln, Geweih und Entenschwanz. Auch der Elwetritsch – ein hühnerähnliches Tier mit langem Schnabel und flugunfähigen Flügeln – gehörte zu den Fantasiegeschöpfen, die angeblich nur unter besonderen Bedingungen beobachtet oder gefangen werden konnten.


Jägerlatein heute

In Zeiten von Kameras, Internet und Faktenchecks hat das klassische Jägerlatein an Boden verloren. Dennoch lebt es in Geschichten, Anekdoten und Jagderzählungen weiter – heute meist mit einem Augenzwinkern. Und auch wenn niemand mehr von 120 Elefanten berichtet, bleibt die Lust am Erzählen ein fester Bestandteil jagdlicher Tradition.

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Viele bekannte Redewendungen des Alltags stammen ursprünglich aus der Welt der Jagd. 


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